Generell waren ausländische Einwohner*innen relativ stark betroffen von den Mobilitätsbeschränkungen, die als Reaktion auf die Pandemie in der Schweiz eingeführt wurden.

Die überwiegende Mehrheit der ausländischen Wohnbevölkerung blieb in der Schweiz während der ersten Welle der Pandemie, die vom ersten Lockdown und einschränkenden Vorschriften geprägt war. Dennoch war die Mehrheit von ihnen, 77 %, der Meinung, dass die Schweiz für sie während der ersten Welle der Pandemie der richtige Ort zum Leben war. Nur 7 % hätten es vorgezogen, in ihrem Herkunftsland zu sein.

Die Antworten unterschieden sich stark zwischen den vier größten Gruppen von Ausländer*innen in der Schweiz: Die Franzos*innen antworteten am häufigsten (88 %), dass sie die Schweiz während der Pandemie für den richtigen Ort zum Leben hielten, die Deutschen lagen mit 79 % leicht über dem Durchschnitt und die Italiener*innen mit 74 % darunter. Unter den Portugies*innen hingegen waren nur 54 % der Meinung, dass die Schweiz der richtige Ort zum Leben war, und ein relativ hoher Anteil, nämlich 19 %, gab an, dass sie diese Zeit lieber in ihrem Heimatland verbracht hätten. Auch unter den Italiener*innen hätten es 12 % vorgezogen, während der Pandemie zu Hause zu sein.

Interessanterweise gaben diejenigen ausländischen Einwohner*innen, die erst vor kurzem, also in den letzten vier Jahren, in die Schweiz gekommen sind, überdurchschnittlich häufig an (9 %), dass sie es vorgezogen hätten, während diesen ausserordentlichen Zeiten in ihrem Heimatland zu leben.

Hat COVID-19 die Pläne der Migrant*innen, in der Schweiz zu bleiben, beeinträchtigt?

Welche Auswirkungen hatte COVID-19 auf die berufliche Situation der Migrant*innen?

Haben die Migrant*innen von der lokalen Wohnbevölkerung Empathie erfahren?

Quelle: Migration-Mobility Survey 2020, « nccr – on the move »

Hinweis zum Verfahren: Diese Daten stammen aus dem Migration-Mobility Survey, einer im Herbst 2020 durchgeführten Umfrage unter im Ausland geborenen ausländischen Staatsangehörigen, die in den letzten zwölf Jahren in die Schweiz eingewandert sind. Um in die Stichprobe aufgenommen zu werden, mussten diese Personen zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 24 und 64 Jahre alt sein und bei ihrer Einreise in die Schweiz mindestens das 18. Altersjahr vollendet haben. 7’393 Personen haben den Fragebogen entweder online oder per Telefon vollständig beantwortet.

Gestellte Frage: Welche Aussage beschreibt Ihre Befindlichkeit [während des im März 2020 beginnenden Lockdowns] am besten ?
– Mein Lebensmittelpunkt ist in der Schweiz, deshalb fühlte ich mich am richtigen Platz.
– In der Schweiz oder in meinem Herkunftsland zu sein, war für mich dasselbe.
– Ich wäre lieber in meinem Herkunftsland gewesen.

Bemerkung: Das «Herkunftsland» ist das Land, das die Befragten als solches angegeben haben. In den meisten Fällen entspricht dieses (einer) ihrer Nationalität(en).

Nutzungsbedingungen: Die Migration-Mobility Indicators werden kostenlos für nichtkommerzielle Zwecke zur Verfügung gestellt. Wir bitten die Benutzer*innen um Angabe der Bezugsquelle.

Vorgeschlagene Quellenangabe: nccr – on the move, Migration-Mobility Indicators. Neuchâtel: nccr – on the move, 2021.

Für nähere Informationen zu den verwendeten Datensätzen klicken Sie bitte hier.

Letzte Aktualisierung: 2. September 2021