Fast die Hälfte der Migrantinnen und Migranten möchte ein Einbürgerungsgesuch in der Schweiz stellen

Absicht, ein Einbürgerungsgesuch zu stellen, um das Schweizer Bürgerrecht zu erwerben, nach Herkunftsländern (Quelle: Migration-Mobility Survey 2016)

Etwas weniger als die Hälfte aller Migrantinnen und Migranten (40%) gaben an, ein Gesuch zum Erwerb des Schweizer Bürgerrechts stellen zu wollen, 27% möchten kein solches Gesuch stellen, und 34% haben sich noch nicht entschieden.

Diese prozentuale Verteilung fällt aber je nach Herkunftsland der Migrantinnen und Migranten sehr unterschiedlich aus. Unter den Menschen aus Westafrika und Südamerika findet man den höchsten Anteil von Personen, die ein Einbürgerungsgesuch zu stellen beabsichtigen (69% bzw. 62%). Im Gegensatz dazu sind Österreich und Portugal die einzigen beiden Länder, bei denen der Anteil an Personen, die kein Gesucht stellen möchten, höher ist, als der Anteil der Personen, die dies planen. Bei Migrantinnen und Migranten aus diesen beiden Ländern hat sich gezeigt, dass ein deutlich stärkeres Zugehörigkeitsgefühl zu ihrem Herkunftsland als zur Schweiz besteht. Dies könnte eine Erklärung für die Zurückhaltung gegenüber einer Einbürgerung sein. Ferner erlaubt Österreich keine doppelte Staatsbürgerschaft.

Mit Blick auf die Beweggründe von Migrantinnen und Migranten sich einbürgern zu lassen, nennen 26% das Stimmrecht, 25% geben ein Zugehörigkeitsgefühl zur Schweiz an und 22% nennen praktische Gründe wie das Aufenthaltsrecht oder eine Vereinfachung im Zusammenhang mit Behördenformalitäten. Unter denjenigen, die sich nicht für eine Einbürgerung interessieren, geben 27% an, nicht in der Schweiz bleiben zu wollen, 23% möchten ihre derzeitige Staatsbürgerschaft nicht aufgeben, und 17% verbinden keine Vorteile mit dem Schweizer Bürgerrecht.

Schliesslich bekunden Männer ein leicht höheres Interesse an der Schweizer Staatsbürgerschaft als Frauen.